Hochwasserschutz – das Nichtstun muss ein Ende haben
Der Stühleshof wird überspült

Hochwasserschutz – das Nichtstun muss ein Ende haben

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Hochwasserschutz – das Nichtstun muss ein Ende haben

Nach dem Starkregenereignis vom 14.07.2021 auf den 15.07.2021 sind noch nicht wieder alle Schäden in Alfter beseitigt. Die FREIEN WÄHLER Alfter sehen die Vielzahl betroffener Haus ...

Nach dem Starkregenereignis vom 14.07.2021 auf den 15.07.2021 sind noch nicht wieder alle Schäden in Alfter beseitigt. Die FREIEN WÄHLER Alfter sehen die Vielzahl betroffener Haushalte in Alfter und der gesamten vom Hochwasser betroffenen Regionen. Die baulichen Maßnahmen zum Hochwasserschutz in Alfter stagnieren seit Jahren, trotz Kenntnis der Gefahrenlage durch das Hochwassergutachten der Gemeinde Alfter – und trotz weiterer noch zu erwartender Hangbebauung in Olsdorf und damit eingehender Flächenversiegelung. Wir fordern daher seitens der Gemeindeverwaltung einen Schadensbericht für die Ortslage Alfter, um falls nötig noch erforderliche Hilfsangebote aktuell in die verschiedenen Ortsteile zu entsenden. Dazu einen verbindlichen Zeitplan für den Bau der notwendigen Hochwasserückhaltebecken.
Erst auf Nachdruck verschiedener Bürger aus dem Mühlenviertel hat die Verwaltung offenbar die Region am Hardtbach in Augenschein genommen und dort ein noch im Bach verbliebendes Fahrzeug registriert. Im Falle eines im Bachlauf verbliebenen PKWs besteht ein öffentliches Interesse, das Gewässer vor austretenden Gefahrenstoffen zu schützen. Zukünftig muss ein schnelles Krisenmanagement, dass solche Gefahrenlagen erfasst, sichergestellt sein.
Die Situation am Unteren Stühleshof stellt sich ähnlich dramatisch dar wie 2008 und 2011. Dabei ist festzustellen, dass die herabfließenden Mengen Oberflächenwasser nicht durchgängig den Görresbach zum Überlauf gebracht haben. Oberhalb des Regenrückhaltebeckens sind keine nennenswerten Überlaufspuren vorhanden, trotz der teilweise massiven Bach- und Grabenüberläufe oberhalb wie beispielsweise an der Görreshöhle oder im Bereich Knochenberg und Lohheckenweg.

Gleich hinter dem RRB stellt sich die Lage jedoch dramatischer dar, mit großflächig überfluteten Gärten und stark austretenden Wassermassen am Einlauf des Görresbaches in Höhe von Hausnummer 101 bis spät in die Nacht des 15.07.2021 hinein. Diese führte in Folge zu einer starken Überflutung des Bahnüberganges und der Straße Im Benden sowie im gesamten Wasserland. Nach Sichtung des Bachlaufs ist festzustellen, dass ein im Bachbett verbliebener, gefällter Baum erhebliche Schäden in der Folge herbeigeführt hat. U.a. wurde eine nachfolgende Brücke aus der Halterung gerissen.
Nach den Beobachtungen der Anwohner sowie dem Schadensbild ist davon auszugehen, dass das RRB am Stühleshof in den Görresbach abgelassen wurde und damit Fäkalien in das Unterdorf gespült wurden. Eine gleichlautende Anfrage der Fraktion der FREIEN WÄHLER Alfter wurde an die e-regio gerichtet. Mit der Zulassung der Erweiterung des RRB in 2011 durch die Bezirksregierung Köln war verbunden, dass das RRB zur Vermeidung eines Schadens am RRB lediglich einmalig in den Bach abgelassen werden darf. Sodann sind weitere Maßnahmen – ob durch die e-regio oder durch die Gemeinde Alfter zum Schutz der Einwohner von Alfter zu treffen. Der bis zum Jahr 2014 errichtete Entlastungsgraben im Norden der Ortslage Alfter unterhalb des Hofes Mandt weist hingegen nur geringe Nutzungsspuren auf.
Nach dem Konzept zur Minimierung der Überschwemmungsgefahr in der Ortslage Alfter (Erstellt durch das Ingenieurbüro Osterhammel in 2013) sind vier weitere Hochwasserrückhaltebecken in der Ortslage Alfter erforderlich, um die ständige Überflutung im Bereich des Stühleshofs und in den Hanglagen durch eine gezielte Rückhaltung des Oberflächenwassers bereits im Hang zu verhindern. Auch für die Anwohner in den Hanglagen war das vergangene Starkregenereignis mit einer Vielzahl vollgelaufener Keller verbunden. „Hier ist endlich durch konkrete Planungen für zukünftige, zu erwartende Starkregenereignisse für die Alfterer Bevölkerung Abhilfe bzw. Schadensbegrenzung zu betreiben. Weitere Überflutungen mit der Folge, dass nicht nur das Oberflächen- sondern auch Kanalwasser in die Keller der Anwohner läuft sind nicht mehr hinnehmbar. Das Gutachten hat klare Aussagen zu den erforderlichen Maßnahmen getroffen. Die Gemeinde ist hier am Zug“, so die Vorsitzende der Wählergemeinschaft Sandra Semrau.